Selbstliebe, Selbstwert & Selbstbewusstheit
- Valeria
- vor 4 Tagen
- 3 Min. Lesezeit

In meiner Arbeit als Traumatherapeutin begegnen mir täglich wundervolle Menschen, die sich nach mehr innerer Stärke, Klarheit und Selbstannahme sehnen. Sie fragen sich oft:„Warum fühle ich mich nicht gut genug?“„Warum fällt es mir so schwer, mich selbst zu lieben?“„Wieso traue ich mich nicht, mich zu zeigen so, wie ich bin?“
Diese Fragen führen uns zu drei kraftvollen, miteinander verbundenen Themen: Selbstliebe, Selbstwert und Selbstbewusstheit.
Was bedeuten diese Begriffe und worin unterscheiden sie sich?
Selbstliebe ist die Fähigkeit, sich selbst mit Freundlichkeit, Mitgefühl und Geduld zu begegnen. Es geht darum, sich in der Tiefe anzunehmen – nicht trotz unserer Fehler und Schwächen, sondern mit ihnen.
Selbstwert beschreibt das Gefühl, wertvoll zu sein, unabhängig von Leistung, Aussehen oder Verhalten. Es ist das stabile Fundament, auf dem wir stehen auch wenn das Außen wankt.
Selbstbewusstheit (im Gegensatz zum oft missverstandenen „Selbstbewusstsein“) ist die innere Klarheit darüber, wer ich bin, was ich fühle, brauche, denke – und wie ich mich selbst wahrnehme.
Alle drei Aspekte nähren sich gegenseitig. Wenn wir uns selbst lieben, wächst unser Selbstwert. Wenn wir unseren Wert spüren, trauen wir uns, sichtbar zu werden. Wenn wir uns bewusst sind, was in uns lebt, können wir gezielter für uns sorgen.
Woher kommt ein geschwächtes Selbstbild?
Viele Menschen kämpfen mit einem inneren Mangel, der nicht aus dem „Jetzt“ stammt sondern aus unserer Vergangenheit.
In der Kindheit entwickeln wir unsere inneren Überzeugungen:Bin ich liebenswert? Bin ich sicher? Bin ich wichtig?
Diese tiefen Glaubenssätze entstehen oft unbewusst durch das Verhalten unserer Bezugspersonen, durch wiederholte Erfahrungen von Ablehnung, Vernachlässigung, Überforderung oder Missbrauch. Auch emotionale Kälte oder überhöhte Ansprüche können dazu führen, dass wir lernen:„Ich bin nur dann wertvoll, wenn ich funktioniere.“„Ich darf keine Fehler machen.“„Ich bin zu viel oder nicht genug.“
Solche Überzeugungen prägen unser Selbstbild und begleiten uns oft bis ins Erwachsenenleben. Ohne dass wir es merken, wirken sie in Beziehungen, im Job, in unserer Selbstwahrnehmung. Sie hindern uns daran, in unsere Kraft zu kommen.
Wie kann ich allein an meinem Selbstbild arbeiten?
Es ist möglich, selbst liebevolle Schritte zu gehen und sich dem inneren Kind zuzuwenden, das einst verletzt wurde. Hier einige erste Impulse:
Selbstbeobachtung: Werde dir bewusst, wie du mit dir sprichst. Würdest du so mit einem guten Freund sprechen? Wenn nicht lade dich selbst zu einem milderen Ton ein.
Glaubenssätze erkennen und hinterfragen: Schreib auf, was du über dich glaubst. Dann frage dich: Woher kommt dieser Satz? Ist er wirklich wahr?
Routinen der Selbstfürsorge: Kleine Rituale wie achtsames Atmen, ein liebevoller Blick in den Spiegel oder ein Spaziergang in der Natur stärken das Gefühl von Verbundenheit mit dir selbst.
Grenzen setzen und Nein sagen lernen: Jeder Moment, in dem du dich selbst ernst nimmst, heilt ein Stück deiner Geschichte.
Doch manchmal stößt man allein an Grenzen. Besonders, wenn die Wurzeln tief reichen – oder das Nervensystem durch Traumaerfahrungen dysreguliert ist.
Wann ist es hilfreich, in die Traumatherapie zu kommen?
Wenn du spürst, dass sich alte Muster trotz deiner Bemühungen nicht lösen, wenn du immer wieder in Selbstabwertung, Angst, Erstarrung oder Überforderung rutschst dann kann eine traumasensible Begleitung der Schlüssel sein.
In der Therapie schaffen wir gemeinsam einen sicheren Raum, in dem du lernen darfst, dich wieder zu spüren in deinem Tempo, mit Achtung vor deiner Geschichte.Wir holen das innere Kind ins Boot, entdecken die verletzten Anteile und geben ihnen neue Erfahrungen: von Sicherheit, Annahme und Verbindung.
Heilung bedeutet nicht, dass wir nie wieder zweifeln.Heilung bedeutet, dass wir lernen, auch inmitten von Zweifeln an unserer Seite zu bleiben.
Ich bin da wenn du bereit bist, dich auf diese Reise zu dir selbst zu machen. Mit Mitgefühl, Achtsamkeit und echter Verbundenheit.
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