Vitamin D und unsere Psyche
- Valeria

- 22. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 20. Okt.

Warum Sonne nicht nur unsere Haut sondern auch Seele nährt
Die Sonne scheint, wir sind in den Sommerferien und doch fühlen sich viele Menschen müde, gereizt oder sogar depressiv. Wie passt das zusammen? Ein oft übersehener Schlüssel liegt im Vitamin D, dem sogenannten „Sonnenvitamin“. Es wirkt nicht nur auf unsere Knochen oder das Immunsystem sondern auch tiefgreifend auf unsere Stimmung, Antriebskraft und geistige Gesundheit.
Was ist Vitamin D und warum ist es für die Psyche so wichtig?
Vitamin D ist streng genommen kein Vitamin, sondern ein Hormon-Vorläufer, den unser Körper bei Sonnenbestrahlung der Haut selbst bildet. In aktiver Form wirkt es in fast allen Zellen des Körpers – auch im Gehirn.
Wirkung auf die Psyche:
Vitamin D reguliert Neurotransmitter wie Serotonin, Dopamin und Noradrenalin, zentrale Botenstoffe für Stimmung, Motivation und Schlaf.
Es beeinflusst die Rezeptordichte im Gehirn und wirkt entzündungshemmend, beides relevant bei Depressionen.
Studien zeigen, dass Menschen mit Depressionen häufig niedrigere Vitamin-D-Spiegel haben.
Dr. Manfred Spitzer, Psychiater und Neurowissenschaftler, weist in mehreren Vorträgen und Publikationen darauf hin, dass der moderne Lebensstil, verbunden mit Bildschirmzeit, Indoor-Aufenthalt und Sonnenvermeidung zu einem chronischen Mangel führt, mit messbaren Effekten auf die Psyche, das Denkvermögen und das allgemeine Wohlbefinden.
Was passiert bei einem Mangel?
Ein suboptimaler Vitamin-D-Spiegel (<30 ng/ml) ist in Mitteleuropa weit verbreitet, auch im Sommer. Viele Menschen halten sich nicht lange genug in der Sonne auf oder vermeiden direkte Sonneneinstrahlung aus Angst vor Hautkrebs.
Häufige Symptome bei Mangel:
Niedergeschlagene Stimmung, depressive Verstimmungen
Antriebslosigkeit und Konzentrationsprobleme
Schlafstörungen
Reizbarkeit und innere Unruhe
Muskelschmerzen und Infektanfälligkeit
Ein dauerhaft niedriger Spiegel kann sogar das Risiko für chronische Depression, Demenz und Angsterkrankungen erhöhen, das zeigen Langzeitstudien z. B. aus Skandinavien und Nordamerika.
Sommer, Sonne, Sonnencreme, Freund oder Feind?
Hier wird es kontrovers. Dermatologen warnen vor Hautkrebs und empfehlen Sonnencreme ab UV-Index 3. Doch Vitamin-D-Forscher und Vertreter alternativer Medizin warnen ebenso deutlich: Sonnencreme blockiert die körpereigene Vitamin-D-Produktion fast vollständig.
„Wer im Sommer täglich mit LSF 50 rausgeht, kann Vitamin D auch gleich im Keller lagern.“ sinngemäß aus einem Vortrag von Dr. Spitzer.
Was tun? Ein ausgewogener Weg:
Kurze, gezielte Sonnenbäder ohne Sonnencreme (je nach Hauttyp 10–20 Minuten täglich zwischen 10 und 15 Uhr – Unterarme, Gesicht, Beine frei).
Danach: Schatten aufsuchen oder Kleidung nutzen statt dauerhafter Chemieschutz.
Sonnencreme bewusst einsetzen, z. B. bei langen Aufenthalten am Wasser oder in der Mittagssonne aber nicht als Dauerlösung.
In der Mittagszeit bildet der Körper bis zu 20.000 I.E. Vitamin D in nur 15–30 Minuten – eine Tagesdosis, die kein Nahrungsergänzungsmittel ersetzen kann.
Alternative Sichtweisen: Sonne als Lebenselixier
In der traditionellen Naturheilkunde, im Ayurveda und in der anthroposophischen Medizin gilt die Sonne als mehr als ein UV-Spender, sie wirkt energetisch und seelisch stärkend. Der gezielte Aufenthalt in der Sonne wird dort sogar als Teil einer Therapie angesehen.
Auch spirituelle Heiler und Lebensenergie-Konzepte (z. B. Prana-Heilkunde) sehen in der Sonne eine Art natürliche „Lichtnahrung“, die unsere Lebenskraft stimuliert.
Auf den Punkt gebracht: Sonnenlicht ist seelische Nahrung
Vitamin D ist kein Allheilmittel, aber ein entscheidender Baustein für eine stabile Psyche. Und denk dran, ohne Sonne kein Leben. Gerade in den Sommerferien haben wir die Möglichkeit, den Speicher auf natürliche Weise aufzufüllen, mit Verstand aber ohne Angst vor der Sonne.
Praktische Tipps für die Sommermonate:
Täglich 15–30 Minuten Sonnenlicht tanken, möglichst ohne Glas dazwischen.
Möglichst viel draussen bewegen: Wandern, Schwimmen, Gärtnern.
Vitamin D im Blut testen lassen (optimaler Spiegel: 40–60 ng/ml).
Im Zweifel gezielt supplementieren idealerweise kombiniert mit Vitamin K2 und Magnesium.



Kommentare